Die Globalisierung, die Innovationsdynamik und die Potenziale der Informations- und Kommunikationstechnologien haben neue Rahmenbedingungen geschaffen, die es erlauben, Raum und Zeit zu überwinden. Dadurch ist eine neue Form der Kleingruppe möglich geworden – das virtuelle Team. Das Ziel dieser Arbeit ist es, zu untersuchen, welche Kommunikationssysteme zur Unterstützung von Kommunikationsprozessen in virtuellen Teams geeignet sind. Dabei werden zuerst Anforderungen an Systeme definiert, die sich aus dem spezifischen Kontext, in dem virtuelle Teams arbeiten, ergeben. Anschließend werden verschiedene Kommunikationsarten anhand dieser Anforderungen beurteilt und schlussendlich die Effizienz verschiedenen Kommunikationssysteme (die eben ganz bestimmte Kommunikationsarten unterstützen) bezüglich Ihrer Unterstützungsfunktion für virtuelle Teams bewertet. Zu Beginn beschäftigt sich die Arbeit mit den Grundlagen von virtuellen Teams einerseits und mit Kommunikation andererseits. Danach werden die besonderen Anforderungen an Kommunikationssysteme, die sich aus der spezifischen Situation von virtuellen Teams ergeben (das sind im Wesentlichen reduzierter physischer, sozialer und zeitlicher Kontext von Interaktionen), abgeleitet. Dabei wird zwischen allgemeinen, aufgabenbezogenen und sozialbezogenen Anforderungen unterschieden. Dieser umfassende Beurteilungskatalog für Kommunikationssysteme zieht unterschiedliche Betrachtungsweisen und Resultate aus verschiedensten Forschungsrichtungen ein. In der Arbeit werden überdies Umfeldfaktoren, die neben Kommunikationssystemen ebenfalls die Effizienz von Kommunikation beeinflussen können, in der Arbeit behandelt. Hierbei wird auf den Grad der Anonymität, die Vermittlung von physischem Kontext, die Erfahrung mit Kommunikationssystemen bzw. die Akzeptanz dieser Technologien eingegangen. In einem weiteren Abschnitt werden die verschieden Arten von Kommunikation diskutiert. Hier wird zwischen synchroner und asynchroner, zwischen mündlicher und schriftlicher sowie zwischen Face-to-Face- und computervermittelter Kommunikation unterschieden. Zur Beurteilung der Kommunikationsarten werden die zuvor erarbeiteten Kriterien herangezogen. Die Beurteilung wird mit Literatur aus verschiedensten Forschungsrichtungen untermauert. Schlussendlich werden die Vor- und Nachteile einzelner Kommunikationssysteme (Face-to-Face, E-mail, Videokonferenz, Realtime Chat) für virtuelle Teams beurteilt, wobei auch der Einfluss von Umfeldfaktoren in der Diskussion berücksichtigt wird. Die Beurteilung orientiert sich and der zuvor entwickelten Struktur (Bewertungsmatrix). Die Arbeit schließt mit der provokanten, aber durch die vorhergehenden Überlegungen gut begründete These, dass Face-to-Face-Situationen nicht unbedingt die optimale Voraussetzung für effiziente Kommunikation darstellt und dass virtuelle Teams in Kommunikationsprozessen durch den Einsatz von spezifischen Kommunikationssystemen die Effizienz konventioneller Teams übertreffen können.